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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Grundsubstanz (Substantia fundamentalis):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Grundsubstanz um
eine Plasmazelle (Ratte)
Basalmembran, Kollagen-
fibrillen in der Grundsubstanz (Ratte)
Grundsubstanz, Kolla-
genfibrillen (Mensch)
idem Detail
(Mensch)
kollagene Fibrillen, elastische
Fasern und Grundsubstanz (Affe)
Grundsubstanz im Bindegewebe um
den Ductus thoracicus (Ratte)
Grundsubstanz um einen Makrophagen
im Bindegewebe des Magens (Ratte)
elastische + kollagene Fasern in der
Grundsubstanz (Leberhilus, Ratte)
Grundsubstanz um
eine Knorpelzelle (Ratte)
univakuoläre Fettzelle umgeben
von Grundsubstanz (Ratte)
Grundsubstanz um Fibrocyten
und 2 Mastzellen (Ratte)
Die Grundsubstanz (Terminologia histologica: Substantia fundamentalis, englisch: ground substance) ist eine ungeformte Substanz, deren Konsistenz abhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung flüssig bis gallertig sein kann. Sie kommt nur im Bindegewebe vor und ist für die Permeabilität und den Turgor von Geweben verantwortlich. Die kaum elektronendichte, also helle Substanz füllt den Raum außerhalb von Zellen (Extrazellularraum) bzw. den Zwischenzellraum aus. In sie eingebettet liegen die geformten Interzellularsubstanzen, d.h. kollagene, elastische oder seltener retikuläre Fasern.
Der Hauptbestandteil der Grundsubstanz ist Wasser (60 bis >90%). Dies ist jedoch überwiegend gebunden an eine Reihe von Proteinen, verschiedene Ionen und Zucker, insbesondere komplexe Polysaccharide, die als Glykane bezeichnet werden. Diese Stoffe werden überwiegend von ortsständigen Bindegewebszellen, zum Teil aber auch von anderen benachbarten Zellen gebildet (z.B. basale Epithelzellen). Die früher als Mukopolysaccharide bezeichneten Glykane bestehen aus langen dünnen Fäden sich wiederholender Disaccharideinheiten, wobei ein Zuckermolekül immer eine Aminogruppe trägt, weshalb man auch von Glykosaminoglykanen (Terminologia histologica: Glycosaminoglycanum; englisch: glycosaminoglycan) spricht. Die Zuckerketten lagern sich (ähnlich wie in der Glykokalix) in der Regel an Eiweisstoffe an. Solche Proteine (Kernproteine) können mehrere auch verschiedene Glykane an sich binden, dabei entstehen die Proteoglykane (Terminologia histologica: Proteoglycanae; englisch: proteoglycans) . Histochemisch lassen sich neutrale und saure Glykan-Proteinkomplexe unterscheiden, die mit geeigneten Farbstoffen im lichtmikroskopischen Präparat nachweisbar sind. Während neutrale Proteoglykane allgemein kollagene Fasern miteinander verkleben, findet man gewebsspezifische Glykane, die für Konsistenz, mechanische und chemische Eigenschaften verantwortlich sind. Dabei spielt deren Polymerisationsgrad eine wesentliche Rolle. Im Knorpelgewebe z.B. ist das Chondroitinsulfat die wesentliche Komponente der Grundsubstanz. Es ist aber auch im Knochen, dem Unterhautbindegewebe (Subcutis) und der Substantia propria der Hornhaut des Auges (Cornea) häufig. Andere wichtige Glykosaminoglykane sind: Dermatansulfat (subcutanes Bindegewebe, Aorta, Sehnen); Keratansulfat (Knorpel, Nucleus pulposus in Bandscheiben, Substantia propria der Cornea); Heparin (Leber, Lunge, Subcutis); Heparansulfat (Basallamina, Lunge, Aorta); Hyaluronan (Terminologia histologica: Hyaluronanum; englisch: hyaluronan) und Hyaluronsäure (Mesenchymgewebe, Gelenkflüssigkeit [Synovialflüssigkeit], Nabelschnur, Glaskörper, Subcutis, Aorta).
Ein wichtiges Protein der Grundsubstanz ist ist das in Form feiner Fibrillen auftretende Fibronectin (MG: ~450.000 Da). Es verknüpft Proteine in Zellmembranen mit kollagenen Fasern. Ein wichtiges Glykoprotein in der Basallamina von Epithelien ist Laminin.
Die freie interstitielle Flüssigkeit, die in Ihrer Zusammenstzung dem Blutplasma ähnelt, umspült die ortsständige Grundsubstanz und wird über Lymphkapillaren in das Lymphsystem abgeleitet.

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Ein Bild wurde von Prof. Wartenberg zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.